von Reinhild Möller
exact! verfügt über ein umfassendes, von allen Mitarbeitern gelebtes Qualitätsmanagementsystem. Daher läuft in der Regel alles rund, sowohl im Projektmanagement, als auch bei der Übersetzung. Trotzdem kann sich immer wieder einmal ein Stolperstein in den Weg legen. Warum das so ist, obwohl
optimale Rahmenbedingungen schaffen, soll in diesem Artikel beleuchtet werden. Es läuft eben nicht immer alles nach Plan. Die zehn häufigsten Stolpersteine und Möglichkeiten, sie aus dem Weg zu räumen, werden im Folgenden aufgeführt.
Viele Ausgangstexte werden auf Englisch geschrieben, obwohl der Autor kein Muttersprachler ist. Eine nicht idiomatische Ausdrucksweise und terminologische Fehlgriffe erschweren oftmals das Textverständnis beim Übersetzer. Der Übersetzer kann Fehlübersetzungen, die durch unklare Bezüge, inkonsistente Terminologie usw. entstehen können, nur durch Rückfragen beim Kunden vorbeugen. Das kostet Zeit und ist für alle Beteiligten lästig.
Lösung: Ein vorgelagertes Lektorat durch Muttersprachler sorgt für sprachlich korrekte und idiomatische Ausgangstexte. exact! übernimmt diese Dienstleistung gern.
Bei der Prüfung einer Übersetzungsanfrage sieht ein Ausgangstext fachlich durchaus machbar aus, erweist sich dann jedoch als erheblich rechercheintensiver und anspruchsvoller als zunächst gedacht.
Lösung: Hier muss zumindest einer der Prozessbeteiligten fachlich versiert sein – der Übersetzer, der Revisor oder der fachliche Prüfer.
Es kann vorkommen, dass die Ausgangsdatei beschädigt ist oder ein Projektpaket in der Übersetzungsumgebung nicht richtig angelegt wurde. Der Auftrag kann dann nicht bearbeitet werden.
Lösung: Möglicherweise lässt sich die Datei reparieren. Nach Rücksprache mit dem Kunden kann ggf. auch eine neue Ausgangsdatei bereitgestellt werden.
Der Ausgangstext liegt nur auf Deutsch vor und soll in mehrere Sprachen übersetzt werden. Damit dafür die bewährten Übersetzer eingesetzt werden können, wird vorab eine englische Übersetzung benötigt. Dies hat u. a. folgende Nachteile:
Lösung: Auf den ersten Blick scheint dieses Vorgehen wertvolle Zeit zu kosten. Allerdings sorgt eine gründliche Revision nach dem 4-Augen-Prinzip dafür, dass sich die Beteiligten aufwendige Absprachen im Nachgang sparen.
Referenztexte oder die Website des Kunden sind im Allgemeinen gute Recherchequellen für den Übersetzer. Allerdings wird die Terminologie in diesen Quellen nicht immer einheitlich verwendet.
Lösung: Bei der Auftragsannahme klärt der Projektmanager mit dem Kunden, ob Glossare oder gesicherte Terminologiequellen zur Verfügung gestellt werden können. Während der Übersetzung stimmt der Übersetzer wichtige terminologische Entscheidungen mit dem Kunden ab.
Der Kunde möchte einen für die Veröffentlichung bestimmten Ausgangstext, z. B. Teile einer Website, übersetzen lassen. Auch eine professionelle Übersetzung, die sich flüssig liest und wie ein Original klingt, kann nur das wiedergeben, was im Ausgangstext steht. Inhaltliche Anpassungen und ein völliges Umschreiben erfordern ein intensives Briefing des Übersetzers.
Lösung: Bereits im Vorfeld muss der Übersetzungsauftrag klar definiert werden. Wird eine Transkreation gewünscht, muss der Übersetzer sehr sorgfältig ausgewählt und vom Kunden intensiv eingewiesen werden. exact! bietet sowohl Übersetzungen als auch Transkreationen an.
Über Stil lässt sich bekanntlich streiten. Es ist nicht immer einfach, sich über persönliche Präferenzen hinwegzusetzen und eine Übersetzung völlig objektiv zu beurteilen.
Lösung: Nur wenn der Übersetzer vom Kunden Feedback zu seinen Übersetzungen erhält, kann er sich dessen stilistischen und terminologischen Präferenzen aneignen. Bei exact! sehen Übersetzer konstruktives Feedback als Chance, sich zu verbessern.
Der Kunde kennt sein Unternehmen und den internen Jargon sehr genau. Er hat gegenüber dem Übersetzer daher immer einen Wissensvorsprung. Der externe Übersetzer muss sich auf verschiedene Unternehmen einstellen und hat keinen Einblick in jeweilige Interna.
Lösung: Bei der Beurteilung einer Übersetzung sollte berücksichtigt werden, dass externe Übersetzer Außenstehende sind, die mit der Corporate Language des Kunden nicht so vertraut sein können wie interne Mitarbeiter. Feedback des Kunden hilft dem Übersetzer, sein Wissen über das Unternehmen zu erweitern. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Übersetzer erweist sich als klarer Vorteil.
Liegt ein Ausgangstext nur als PDF-Datei vor, muss er z. B. in eine Word-Datei exportiert werden, damit er in einem Translation-Memory-System (TM-System) übersetzt werden kann. Ein solcher Export ist mit einigen Nachteilen verbunden:
Lösung: Oft liegt dem Kunden der Ausgangstext im ursprünglichen Bearbeitungsformat vor, sodass er z. B. eine Word-Datei als Übersetzungsvorlage schicken kann. Ist dies nicht der Fall, muss erwogen werden, ob der Text aus der PDF-Datei so für die Übersetzung aufbereitet werden kann, dass eine Übersetzung im TM-System sinnvoll ist.
Oft entstehen die Ausgangstexte unter hohem Zeitdruck. Die Übersetzung wird umgehend in Auftrag gegeben, damit sie ebenfalls termingerecht fertig wird. Vor allem für die Veröffentlichung bestimmte Ausgangstexte werden beim Kunden häufig von mehreren Personen redigiert. So kann es zu nachträglichen redaktionellen Änderungen kommen, die der Übersetzer in seiner Übersetzung, mit der er aus Zeitgründen vermutlich bereits angefangen hat, berücksichtigen muss.
Lösung: Bei Einsatz eines TM-Systems empfiehlt es sich, anhand der überarbeiteten Ausgangsdatei ein neues Projekt zu erstellen. Der Übersetzer kann dann seine bereits übersetzten Sätze aus dem Translation Memory abrufen und übersieht keine Änderungen oder Ergänzungen.
Das Qualitätsmanagement bei exact! ist darauf ausgerichtet, den Ansprüchen unserer Kunden und unseren eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Und falls sich doch einmal ein Stolperstein in den Weg legt, setzen unsere Mitarbeiter alle Kräfte ein, ihn aus dem Weg zu räumen.
Lesen Sie zu dem Thema auch unseren Blog-Artikel „Lebendiges Qualitätsmanagement bei exact!“.
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